Sternenlichter

Kindern gehört die Zukunft

Schließlich dreht sich das Projekt auch um die größten Teilhaber jener Zukunft, die wir heute auf den Weg schicken – unsere Kinder. Sie werden sich als Erwachsene größeren persönlichen, beruflichen und klimatischen Herausforderungen stellen müssen, wenn wir heute nur „in den Tag hinein leben“. Manchen Kindern ist nur eine begrenzte Zukunft beschieden. Für sie möchte sich das Projekt besonders engagieren und unterstützt deshalb das Kinder- und Jugendhospiz Sternenlichter in Göttingen.

| Joachim Eriksen im Gespräch mit Nicole Zimmer, |
Leiterin des Kinder- und Jungendhospiz Sternenlichter | Foto: Stephan Beuermann |
| Gabriele Pfahlert – Vertung der Oberin und Joachim Eriksen | Foto: Stephan Beuermann |

Über das Kinder- und Jugendhospiz Sternenlichter – Beschreibung auf der Internetseite des Projekts „Das Göttinger Buch der Zukunft“

Die Göttinger DRK-Schwesternschaft Georgia-Augusta e.V. arbeitet mit der Unterstützung eines im Dezember 2018 gegründeten Fördervereins an der Realisierung des stationären Kinder- und Jugendhospizes Ster­nenlichter in Göttingen. Im Altdorf des Göttinger Ortsteils Grone entsteht am Helvesanger 10 ein Zentrum für Kinder und Jugendliche mit lebens­verkürzenden Erkrankungen sowie ihre Familien – ganz unter dem Motto „Lebensbegleitung statt Sterbebegleitung“.

Die gemeinsame Vision aller Initiatorinnen und Initiatoren ist es, mit dem Kinder- und Ju­gendhospiz Sternenlichter einen zentral mitten in Deutschland gelegenen Ankerpunkt für betroffene Familien in der gesamten Region zu schaffen.

Erwachsenenhospize stehen ihren Gästen explizit nur für die finale, letzte Lebensphase offen. Kinder- und Jugendhospize bieten hingegen ein unterstützendes Angebot für die gesamte Familie lebensbegrenzend erkrankter Kinder. Dieses erstreckt sich vom Zeitpunkt der Diagnose einer lebensverkürzenden Erkrankung oft über viele Jahre bis zum Tod des Kindes / jungen Men­schen und darüber hinaus. So kann in einem Kinder- und Jugendhospiz nicht nur das schwerstkranke Kind / der schwerstkranke Jugendliche aufgenommen werden, sondern auch die Eltern (oder andere nahe Bezugspersonen) sowie die Geschwister. Die Familien können bis zu 28 Tage im Jahr ins Kinder- und Jugendhospiz kommen, um sich ein wenig zu erholen und neue Kraft zu sammeln. Viele Familien kommen somit über Jahre hinweg immer wieder in ein Kinder- und Jugendhospiz, um sich von dem oft psychisch stark fordernden Alltag zu entlasten. Kommt das betroffene Kind / der betroffene Jugendliche in die letzte Lebensphase, ist der Aufenthalt nicht auf 28 Tage beschränkt. Die Betroffenen versterben dann im Kinder- und Jugendhospiz. Im Anschluss steht die Trauerbegleitung der Familie im Zentrum der Arbeit. Auch der gegenseitige Austausch der Eltern untereinander, der ein Gefühl des „Nicht-Alleinseins“ vermittelt, ist ein wichtiger Bestandteil der Kinderhospizarbeit.

Das Kinder- und Jugendhospiz Sternenlichter in Göttingen wird nach seiner Fertigstellung das dritte sta­tionäre Kinder- und Jugendhospiz in Niedersachsen sein. Das Kern-Einzugsgebiet der Einrichtung liegt ca. 150 bis 200 Kilometer um Göttingen herum. Aber auch außerhalb dieses Einzugsbereiches können betroffene Familien aufgenom­men werden – ganz unabhängig vom Bundesland.

Grundsätzlich wird der Aufenthalt des schwer kranken Kindes oder Jugendlichen durch die Kranken- und Pflegekassen zu 95 Prozent finanziert. Alle weiteren Angebote, die der Entlastung der Eltern (oder anderen nahen Bezugspersonen) sowie den gesunden Geschwistern dienen, werden nicht finanziert und müssen über Spenden und ehrenamtliches Engagement ermöglicht werden. Dazu gehören nicht nur Angebote wie Ausflüge oder Angebote „im Haus“ (Basteln, Töpfern, Gesprächsgruppen, u.ä.), sondern beispielsweise auch ein psychologisches Betreuungs­angebot oder Musiktherapie, aber auch die Trauerbegleitung der Familie nach dem Versterben des Kindes. Diese für viele Familien wichtigen Elemente sind für den Regelbetrieb eines Kinder- und Jugendhospizes von den Krankenkassen nicht verbindlich vorgesehen. Soll beispielsweise ein Psychologe vor Ort sein, muss diese Stelle über Spenden finanziert werden.

Auch wenn der Bau der Einrichtung gesichert ist, gibt es derzeit keinerlei Förderung für die „Erstausstattung“ bzw. Inneneinrichtung des Kinder- und Jugendhospizes Sternenlichter. Von besonders konstruierten Pflegebetten für Kinder und Jugendliche, über die Einrichtung eines Therapie-Badezimmers bis hin zu einem Schienen-Liftsystem für die Zimmer der schwerstkranken Gäste im Kinder- und Jugendhospiz Sternenlichter müssen viele Gegenstände angeschafft werden, für die es bisher keine Förderungen gibt. Umso mehr danken wir allen Unterstützerinnen und Unterstützern, die uns bisher schon so toll unterstützt haben – und ganz besonders Herrn Eriksen für den Support im Rahmen des „Buches der Zukunft“!

Das Team des Kinder- und Jugendhospizes Sternenlichter