Dieser schöne Steinbruch lässt eine Reise in südliche Länder wie z.B. Italien vermuten, doch in der Tat habe ich den Stein für unser Buch der Zukunft in einem Steinbruch etwas südlich von Paderborn gefunden.
Bei dem Gestein für das Göttinger Buch der Zukunft handelt es sich um ein Sediment (Ablagerungsgestein) dessen Alter mit 90 – 120 Millionen Jahre angegeben wird. Es hat eine marine Entstehungsweise, weswegen auch Muscheln und weitere organische Ablagerungen auf angeschliffenen Flächen zu erkennen sind. Vereinfacht dargestellt besteht das Gestein aus ca. 60% Kalziumcarbonat, 20% Siliziumdioxyd und 20% Glaukonit, welches dem Stein seine grüne Farbe gibt.
Viele Kräfte waren nötig, den Stein aus dem Bruch zu transportieren und in Göttingen aufzustellen. Gegenüber von dem Atelier Eriksen Rotkind hat er gleich neben der Albanikirche zunächst den Platz gefunden an dem er von Joachim Eriksen und vielen begeisterten Menschen in Göttingen bearbeitet wird.
Mit einer gigantischen Säge wurde im Steinbruch für das Buch der Zukunft eine Standfläche aufgesägt. Das war der letzte Augenblick in dem dieser Stein eine Maschine mit einer Maschine bearbeitet wurde. In Göttingen wird er von dem Bildhauer Joachim Eriksen und begeisterten Kunstinteressierten ausschließlich von Hand mit traditionellen Werkzeugen, wie sie schon seit hunderten von Jahren zur Anwendung kommen, bearbeitet.
Eine Besonderheit dieses Werksteins sind seine bruchrauen Außenflächen die von Eisenoxyd und teils von Kalzit bedeckt sind. Das sind Mineralien, die bei der Entstehung des Gesteins in die natürlichen Klüfte und Lager eingedrungen sind. Diese natürlichen Brüche im Gestein werden beim Abbau des Materials zum Herausbrechen der Blöcke genutzt. Eine Besonderheit bei dem Stein für das Göttinger Buch der Zukunft ist, dass insgesamt 4 Flächen des fast quaderförmigen Blockes von diesen Mineralien dekoriert sind.
Am Anfang der Arbeit an einer Skulptur steht das Sehen. Den Stein genau beobachten, seine innere Struktur zu erfassen und die gewünschte Form zu visualisieren sind zuerst einmal wichtiger, als schnell große Mengen des Steines abzutragen. Viele staunen dann, dass auch möglich ist, einfach mit Hammer und Eisen mitunter kiloschwere Bruchstücke abzuschlagen.
Doch das Abschlagen der überflüssigen Materie ist keine Kunst, das Stehenlassen ist.